Ein Fall von Gaslighting

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Als Gaslighting wird in der Psychologie eine Form von psychischer Gewalt beziehungsweise Missbrauch bezeichnet, mit der Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden, und ihr Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich deformiert bzw. zerstört wird.

Wikipedia

Gaslighting war allgegenwärtiger Teil meines Lebens. Diesem, besonders ausgeprägt in der Kindheit, ausgesetzt gewesen zu sein, hat zu einer großen Verunsicherung gegenüber der eigenen Wahrnehmung und Persönlichkeit geführt. Ich denke, das können viele Betroffene aus eigener Erfahrung bestätigen.

Wie jede schwierige Erfahrung, kann dies jedoch zu einer gesteigerten Sensibilisierung und Erkenntnisfähigkeit auch führen, einfach da man sich bewusster mit der Thematik auseinandersetzt.

Ich mache z. B. in Diskussionen etwas, das die letzten Jahre scheinbar völlig verpönt ist, weil die meisten Leute lieber in ihrer Wahrnehmungsblase verbleiben: Ich höre mir gern alle Seiten an und betrachte Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln. Ich empfinde das als Horizonterweiterung und es bringt mich und meinen Gesprächspartner auch dann weiter, wenn wir weiterhin gegensätzliche Ansichten vertreten.

Vor einer guten Woche beschloss ich deswegen, mir einmal ein Video einer besonders aktiven Vertreterin der „False Memory These“, welche behauptet RG gäbe es gar nicht, anzuschauen, um mir ihre Argumentation anzuhören. Schon bei der Suche zum Thema fiel mir auf, wie viele Videos, über eine ganze Reihe von Jahren erstellt, es von Frau B. zu diesem Unterbereich der Gewalt gibt. Sehr engagiert auf dem Gebiet. Erst einmal nur eine Feststellung, manche Menschen sind eben extrem engagiert. Ich wählte dann ein Video mit einer Diskussionsrunde zum Thema aus.

Im Laufe des Videos reagierte ich immer irritierter und nach dem Ende beschäftigte es mich noch stark, während ich meine Alltagstätigkeiten wieder versuchte aufzunehmen, dabei aber eindeutig nicht bei der Sache war. In meinem Kopf purzelten Gedanken ungeordnet durcheinander und ich fühlte mich verwirrt und konfus. „Stopp, schau hin. Was ist hier los?“ bremste ich mich. Und dann ging mir ein Licht auf: Gaslighting. Ich hatte mir keine Argumente angehört von jemandem, der andere Ansichten vertritt. Darauf reagiere ich nie mit Verwirrung. Es hat ja schließlich jeder das Recht Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten, das schadet mir nicht, im Gegenteil. Aber dieses Video, das hatte mir gerade geschadet, es war wie Gift in meinem Geist und hatte mich destabilisiert, denn genau das war dessen Absicht. Es lag ein klarer Fall von Gaslighting vor.

Menschen, selbst die abgebrühtesten und geschicktesten Lügner und Manipulateure, wissen genau, dass sie absichtlich etwas Falsches sagen. Der Unterschied liegt in der Absicht und das Gegenüber bekommt das, zumindest auf einer unbewussten Ebene, mit. Jemand, der einfach nur eine unbegründete, oder auf falschen Annahmen begründete Meinung vertritt, jedoch nicht absichtsvoll in die Irre führt, bewirkt beim Gegenüber nicht die Symptome von Gaslighting.

Das fand ich dann jetzt doch interessant. Wieso sollte jemand mit Absicht zu dem Thema in die Irre führen, wenn nicht aus gegebenem Eigeninteresse? Das geht aber ganz krass gegen jedes Berufsethos. Wobei mit dem konnte es sowieso nicht weit her sein, denn es gab so einige eklatante Schwachstellen in dem Video:

  • Das fing schon damit an, dass gar niemand mit einer auch nur ansatzweise abweichenden Perspektive eingeladen worden war.
    • Die Teilnehmer zeigten null Empathie den Opfern gegenüber
    • Die Teilnehmer machten sich lustig und setzten andere Menschen herab, was mit ihren jeweiligen Berufsfeldern absolut nicht vereinbar ist.

Das gesamte Vorgehen war sowohl sachlich als auch menschlich betrachtet absolut unterstes Niveau. An von Grund auf fehlender Kompetenz konnte es dabei nicht wirklich liegen. Bleibt dann Absicht.

Wenn man dann recherchiert und sich anschaut, wo und mit wem Frau B. zusammenarbeitet, dann kann man nur sagen, dass hier wieder einmal ein Bock zum Gärtner gemacht worden war. Warum ich das hier teile? Es geht hier nicht um Frau B., sie ist sowohl beispielhaft als auch austauschbar.

Es geht darum, sich generell nicht in die Irre führen zu lassen und wieder zu lernen sich selbst und der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen. Verwirrung ist ein deutliches Zeichen von stattgefundener Manipulation. Das klar zu erkennen, ist ein Schritt hin zur Freiheit.

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